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Niesen will wieder Champion aller Dörfer werden – Landeswettbewerb >>Unser Dorf hat Zukunft<< Bewertungskommission unterwegs am 27.06.2018

Zum 26. Mal findet der Wettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft” in Nordrhein-Westfalen statt. Niesen ging im vergangenen Jahr gemeinsam mit Körbecke als Kreissieger hervor.

Niesen. Pünktlich um 11.15 Uhr stoppte er an der St. Maximiliankirche: der Bus mit den Mitgliedern der Bewertungskommission. Ortsvorsteher Markus Hagemann hielt, der Sache angemessen aufgeregt, eine kurze Ansprache. Dann hieß es auch schon: Los geht es mit der Reise durch den “wohl schönsten Ort im Stadtgebiet Willebadessen”, wie Bürgermeister Hans Hermann Bluhm das Örtchen liebevoll betitelte.

Die engagierten Niesener bemühten sich nach Kräften, ihren Ort bestmöglich und in kürzester Zeit zu präsentieren. Denn die Ortsbegehung war ein Wettlauf gegen die Zeit: Innerhalb von 90 Minuten mussten die Niesener “Themen-Paten” je zwei bis drei fachkundige Kommissionsmitglieder mit gebündelten Informationen über fünf verschiedene Bereiche versorgen. Diese teilten sich auf in die Punkte: Konzeption und deren Umsetzung, wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen, soziales und kulturelles Leben, Baugestaltung und Entwicklung sowie Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft. Als Konzept hatten sich die Niesener das auf die Fahne geschrieben, was den kleinen Ort so besonders macht: Er steckt voller Energie. Um den Ort noch lebenswerter zu gestalten und für Jugendliche attraktiver zu machen, wurde unter der Mithilfe vieler junger Niesener ein Gebäudeteil an die Bürgerhalle angebaut, der den Jugendlichen jetzt als Treffpunkt zur Verfügung steht.

Für ein lebenswertes Niesen steht auch der rund 90 Mitglieder starke Bürgerverein, der stetig wächst. “Der Verein koordiniert die Interessen aller Bürger und Vereine und setzt Projekte in die Tat um”, erklärte Markus Hagemann. Eines dieser Projekte sei die alte Scheune neben der Kirche. Sie soll einem Platz der Begegnung weichen. Unter anderem Mitfahrgelegenheiten, ein Paket- und Brötchenservice seien dort geplant. “Zurzeit läuft zur genaueren Planung gerade eine Bürgerbefragung”, informierte

der Ortsvorsteher. Niesen ist auch wirtschaftlich gut aufgestellt: Insgesamt 20 Betriebe (elf Haupt- und neun Nebengewerbe, darunter Schneiderei, Maschinenbau, Pferdepension, Versicherungsbüro und zwei mobile Bäcker) findet man im Ort. Besucher werden bald mobile Hotspots und eine E-Bike Ladestation vorfinden. Und das schnelle Internet (50.000 Mbit) ist für 2019 fest eingeplant. Das Pfarrheim und die Bürgerhalle sind die Dreh- und Angelpunkte des sozialen Lebens im Ort. Mit dem Platz der Begegnung sollen dieses Angebot vergrößert und der Zusammenhalt zwischen Jung und Alt gefestigt werden.

Niesen ist ein “grünes Dorf”

Auch kulturell hat Niesen einiges zu bieten: Im christlichen Bildungswerk “Die Hegge” finden ganzjährig Seminare zu verschiedensten Themenbereichen statt, der Verein für junge Kultur “Eagles Niesen” kümmert sich darum, dass immer wieder Künstler nach Niesen kommen. 2017 wurden die dritten “Lichtmomente” mit 2.500 Besuchern gefeiert. Der kleine Ort feiert jährlich sein Schützenfest sowie sein Sportfest, den Reiter-, Nikolaus- und Vatertag und er veranstaltet das traditionelle Martinsspiel. Mit der Vergabe der Bauplätze setzen die Niesener auf den Lückenschluss im Ortskern. Vier Bauplätze fanden 2018 bereits ihre Besitzer. Viele ungenutzte Gebäude wurden abgerissen oder umgestaltet.

So wurde aus einer alten Schmiede ein Versicherungsbüro (Fam. Nolte) oder aus einem Stall ein Wohnhaus (Fam. Dorstewitz) oder ein Museum (Fam. Lange). Dass ihnen etwas an Bewegung an frischer Luft liegt, bewiesen die Niesener mit ihrem Engagement am Sportplatz: Der komplette Platz wurde erneuert, Flutlichter, Verkaufsraum, Spielerunterstand und Ballfangzaun angebracht. “Alle Baumaßnahmen wurden in Eigenleistung geschaffen”, betont Markus Hagemann.

Niesen ist ein sehr “grünes Dorf” mit sehr viel Natur; selbst im Ortskern. “In 2017 wurden auf Privatinitiative ein Krötenzaun aufgestellt und am Radweg ein Biotop errichtet”, so der Ortsvorsteher. Während des Rundgangs durch den Ort besichtigten die 15 Kommissionsmitglieder um Waldemar Gruber (Landwirtschaftskammer NRW) die St. Maximiliankirche, die Schlossanlage, die Bürgerhalle, den Sportplatz, den Friedhof mit dem Ehrenmal, den Platz des Reit- und Fahrvereins und das christliche Bildungswerk “Die Hegge”. “Die aktuellen Herausforderungen in den Dörfern sind der demografische Wandel, die Belange des Umweltschutzes und die Sicherung von Arbeitsplätzen”, unterstrich Waldemar Gruber. Bewerten werde die Kommission beispielsweise gemeinsam entwickelte Leitbilder und Entwicklungskonzepte für die Zukunft eines Dorfes. Auch Initiativen zur Verbesserung der Infrastruktur und flexible Möglichkeiten der Grundversorgung seien wichtige Aspekte für die Bewertung, so Gruber.

22 Dörfer aus dem Rheinland und 22 Dörfer aus Westfalen Lippe beteiligen sich an diesem Entscheid.

Quelle: Neue Westfälische (Saskia Jochheim)

 

 

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